Zahnfleisch & Hygiene

Parodontologie

Bei der so genannten Parodontitis (Entzündung des Zahnbetts) handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Ausgangspunkt der Parodontitis ist der Zahnbelag:

Stoffwechselprodukte der Bakterien reizen das Zahnfleisch, das sich entzündet und bei Berührung blutet.
Zahnstein und Bakterien breiten sich unter dem Zahnfleischrand und auf der Wurzeloberfäche aus. Es bilden sich Zahnfleischtaschen und immer mehr Zahnstein baut sich auf. Das Zahnfleisch rötet sich, schwillt an, schmerzt und bildet sich zurück.
Die körpereigene Abwehr bekämpft die Bakterien- dabei schwinden auch Kieferknochen und Haltefasern.
Der Zahn beginnt zu wackeln und kann sogar ausfallen.

Parodontitis Behandlung

Bei der Parodontalbehandlung muss als erstes der Zahnstein entfernt werden.
Erst wenn die Zahnoberfläche glatt ist, kann sich das Zahnfleisch wieder anlegen und sich Zahnfleischtaschen dauerhaft schliessen.
Mit feinen Schabern (Kürretten) oder Schallinstruemten werden die Wurzeloberflächen von Zahnstein befreit.

Man unterscheidet dabei 2 Arten:

  • Geschlossene Kürretage
  • Offene Kürretage
Verschiedene Stadien der Parodontitis:

Von der einfachen Entzündung des Zahnfleisches bis zum massiven Knochenabbau.

Parodontitis
Ausgangsituation: Parodontitis äusserst sich durch Schwellung, Rötung und Blutung bei Berührung. Deutlich sichtbar sind die Zahnbeläge.
Nach der Behandlung: Die Entzündungszeichen sind nicht mehr sichtbar.
Zahnarzt

Geschlossene Kürretage

Bei dieser Behandlung werden die Zahnoberlächen mit speziell feinen Instrumenten (Küretten) von Belägen befreit. Das Zahnfleisch wird dabei belassen. Man spricht deshalb auch von der konservativen Parodontalbehandlung. Diese Behandlung wird oftmals von der Dentalhygienikerin übernommen.

Ausgangszustand: Typisches Entzündungszeichen wie Schwellung und Rötung sind sichtbar. Verursacher der Entzündung ist die bakterielle Plaque
Sondierung: Mit der Parodontalsonde wird die Taschentiefe gemessen. Die Tiefe korreliert mit dem Abbau des Zahnhalteapparates.
Sondierung: Es können mit der Sonde auch unter dem Zahnfleisch liegende Inkremente ertastet werden.
Reinigung: Mithilfe spezieller Instrumenten wird die Zahnoberlfäche von Belägen befreit.
Reinigung: Dabei müssen auch die Beläge unterhalb des Zahnfleischrandes gründlich entfernt werden.
Nachkontrolle: Das Zahnfleisch präsentiert sich entzündungsfrei. Die Taschentiefe wurde reduziert.

Offene Kürretage und Parodontal-Chirurgie

In manchen Fällen ist es nicht möglich mit der geschlossenen Kürettage alle Beläge zu entfernen.
Dann kann eine offene Kürretage indiziert sein.
Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff:
Das Zahnfleisch wird aufgeklappt, und die Beläge können reslos unter Sicht entfernt.

Daneben gibt es weiter Parodontal-Chirurgische Eingriffe wie die

  • Kronenverlängerung
  • gesteuerte Geweberegeneration
  • Rezessionsdeckung

Kronenverlängerung

Bei dieser Therapie wird die klinische Zahnkrone verlängert. Dies kann wie im untenstehenden Beispiel notwendig sein, wenn die Zähne durch Abnutzungen dermassen kurz sind, dass sie zur Aufnahme einer Restauration nicht genügend Retention bieten.

Ausgangszustand: Massive Zahnabnutzungen durch Säure und Zähneknirschen
Status: Zustand 1 Woche nach chirurgischer Kronenverlängerung und provisorischer Versorgung
Status: Zustand nach Abheilungszeit von 3 Monaten
Resultat: Nach der Versorgung Versorgung mit Keramikkronen

Dentalhygiene und Prophylaxe

Regelmässige Zahnreinigung kann Erkrankungen des Zahnbetts vorbeugen. Eine wichtige Aufgabe wird dabei von der Dentalhygienikerin übernommen. Sie befreit die Zähne von Zahnstein und Plaque, erkennt Pathologien und klärt die Patienten über Vermeidung, Ursachen und Behandlung der Parodontitis auf. Daneben erscheinen die Zähne nach Entfernung von Verfärbungen wieder in ihrer natürlichen Farbe.

Schmelzpolitur

Ausgangszustand: Ästhetisch störende Raucherverfärbungen.<br />
Da diese Verfäbungen im Bereich des Zahnschmelzes oberflächlich sind, können sie durch eine professionelle Zahnreinigung entfernt werden.
Resultat: Zustand nach Schmelzpolitur bei der Dental-Hygienikerin

Zahnsteinentfernung (Scaling and root planing)

Ausgangszustand: Vor Dentalhygiene: Deutlich sichtbar ist der Zahnstein auf der Innenseite der unteren Frontzähne
Resultat: Nach Entfernung des Zahnsteins kann sich das Gewebe wieder erhohlen.

Halitose (Mundgeruch)

Mundgeruch betrifft viele Menschen. Aus Scham wird dieses Problem häufig zum Tabu. Dabei kann Mundgeruch oftmals mit einfachsten Mitteln eliminiert werden. Sprechen Sie uns darauf an!

Prophylaxe

De Van 1955: » Our goal should be the perpeteous preservation of what is present rather than the meticulous replacment of what is missing.»

Individulle Instruktion und ein auf Ihre Bedürfnisse angepasstes Hygienekonzept verhelfen dazu, das Gebiss gesund zu erhalten.

Unsere spezialisierten Dental-Hygienikerinnen stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Diagnostik und Früherkennung

Regelmässige Untersuchungen sowie die Anfertigung von Röntgenbildern verhelfen dazu pathologische Prozesse frühzeitig zu erkennen.

​Die so genannte Bissfügelaufnahme (Bite-wing) kann wertvolle Informationen liefern, die von blossem Auge nicht sichtbar sind.

Zahnabnützungen (Tooth Wear)

Pathologische Zahnabnutzungen sind in letzter Zeit zunehmend sichtbar. Diese können chemischer oder mechanischen Ursprungs sein:
Erosion, Korrosion: Zahnabnutzung durch Säure
Attrition, Abrasion, Abfraktion: Mechanische Abnutzung
Da Säureschäden häufig auch bei jüngeren Patienten auftreten ist hier die Früherkennung besonders wichtig.

Zahnabnützung: Durch viel säurehaltige Lebensmittel kann eine starke Abnützung erfolgen und die Zähne schädigen.
Saure Lebensmittel: Besonders Jugendliche sind von der Zahnabnützung durch Säure betroffen.